Es gibt sie, die armen Sportler die auf Unterstützung angewiesen sind, um überhaupt ihren Sport ausüben zu können. Dann gibt es noch die, die nebenbei einen Beruf ausüben müssen, im Breitensport zu Hause sind. Und es gibt Judd Trump, der schon als Kind der beste Snooker-Profi aller Zeiten werden wollte und nun merkt, dass es kaum Geld zu verdienen gibt.
Während des Masters im Alexandra Palace meinte Trump: ”Es gibt im Snooker nicht genug Geld zu verdienen.“ Diese Diskussion ist nicht neu. In vergangenen Tagen gab es viele Sponsoren für den Sport, die sich aus den Bereichen Alkohol und Tabak generierten. Da Tabak-Werbung mittlerweile ob der Gefährdung des Rauchens für die Gesundheit verboten ist, fehlen die potenten Geldgeber.
Judd Trump ist wirklich kein Kind von Traurigkeit, hat mittlerweile schon das eine oder andere Pfund gewonnen, drei Sportwagen in seiner Garage und Schuhe mit Stacheln, die 2000 Pfund kosten. Dennoch ist es nicht so populistisch, wie es sich im ersten Moment anhört, denn die Ausgaben eines Spielers sind teilweise horrend.
Die neuen Schuhe von Judd Trump
Die Turniere finden mittlerweile verteilt über den Globus statt. Australien, China, Brasilien … die Liste ist lang. Schon Mark Williams beschwerte sich im letzten Jahr und meinte, er würde die Australian Open nicht mehr spielen – es sei zu teuer und ein Verlustgeschäft, gerade, wenn man früh ausscheiden würde. Dafür lohne sich der Aufwand nicht.
Flug, Unterkunft und Spesen – die Kosten hat ein Spieler zu tragen und kassiert man eine Niederlage in Runde eins, ist es schnell so, dass die Reise für die Katz und zudem noch teuer ist. ”Es ist unglaublich“, erklärte Trump gegenüber dem englischen Telegraph. ”Man verdient einfach nichts. Schaut nur mal auf das durchschnittliche Preisgeld der Top 32-Spieler.“
Trump rechnete vor, dass ein Spieler aus den Top 32 ungefähr 30.000 Pfund im Jahr verdienen würde, zudem aber alle Ausgaben aus eigener Tasche bezahlen müsse. Gerade die Flüge nach China wären sehr teuer und auf das Jahr gesehen würden diese mit 20.000 Pfund zu Buche schlagen. Damit hat Trump nicht ganz unrecht, wobei die wirklichen Top-Spieler natürlich Werbeverträge besitzen.
Schlimmer sieht das für die Spieler aus, die sich in den unteren Regionen befinden, sich zudem auch für die Turniere erst qualifizieren müssen, um überhaupt an die Geldtöpfe zu kommen. Vorbei sind die Zeiten, in denen ein Spieler beispielsweise für ein Maximum Break 147.000 Pfund bekam und Snooker steht in der Liste der gut dotierten Sportarten weit hinten.
Das ist der Punkt, an dem Trump anknüpft und erklärt, dass es Snooker an Nachwuchs fehle, da andere Sportarten wesentlich bessere Möglichkeiten bieten würden, es in Rekordzeit zum Millionär zu bringen. Besonders Fußball, Tennis und Golf haben hier eine Vorreiterrolle. ”Man schaut in die Zeitung und liest, dass David Beckham 200.000 Pfund die Woche verdient“, so Trump.
”Rory McIlroy hat gerade einen Sponsorenvertrag über 250 Millionen Dollar abgeschlossen. Warum sollten Leute also Snooker spielen, wenn sie dort im Jahr 10.000 Pfund verdienen können? Auch im Golf oder Tennis verdient man noch eine halbe Million, wenn man nur unter den Top 300 steht“, heißt es weiter.
Trump sieht Snooker bei 10 Prozent und fordert, dass die Preisgelder deutlich aufgestockt werden müssen. Barry Hearn wolle er nicht kritisieren, es gehe nur darum, den Sport weiter nach vorne zu bringen. Damit würde das Preisgeld steigen, die Jugend wäre wieder interessiert und alle sind zufrieden – dann reicht es auch für Sportwagen Nummer vier im Hause Trump.
Schlagwörter: 147, Barry Hearn, Geld, Judd Trump, Mark Williams, Masters, Maximum Break, Preisgeld, Rangliste, Snooker, Snooker-WM, Top-16