Archiv | Dezember, 2013

2013 wird geprüft

31 Dez

Die WordPress.com-Statistik-Elfen fertigten einen Jahresbericht dieses Blogs für das Jahr 2013 an.

Hier ist ein Auszug:

Die Konzerthalle im Sydney Opernhaus fasst 2.700 Personen. Dieses Blog wurde in 2013 etwa 18.000 mal besucht. Wenn es ein Konzert im Sydney Opernhaus wäre, würde es etwa 7 ausverkaufte Aufführungen benötigen um so viele Besucher zu haben, wie dieses Blog.

Klicke hier um den vollständigen Bericht zu sehen.

Ronnie O’Sullivan verpasst das German Masters

13 Dez

Ronnie O’Sullivan ist in der Qualifikation zum German Masters in Berlin gescheitert. The Rocket unterlag Thepchaiya Un-Nooh mit 4:5 und wird damit im Januar zwar das Masters spielen, dem Tempodrom jedoch – gezwungenermaßen – fernbleiben. Nun könnte man sagen, dass es sehr schade ist, da die deutschen Fans grundsätzlich treue Anhänger von O’Sullivan sind.

Vielleicht hätte sich O’Sullivan auch geärgert, da er bei seinem letzten Auftritt erklärte, die Atmosphäre zu mögen und auch das Format mit fünf Tischen sehr genossen zu haben. Allerdings wird der Engländer der Niederlage keine Träne nachweinen – und das kann mit Fug und Recht behauptet werden.

Denn zu keiner Phase des Spiels schien O’Sullivan Interesse daran zu haben, einen Sieg gegen den thailändischen Gegner erringen zu wollen. Dabei war es nicht die Masse der Fehler, die zu der Niederlage führte und die man mit einem schlechten Tag vielleicht noch hätte erklären können. Es war die Art des Spiels.

Harakiri ist dabei noch untertrieben und Bälle in der Schwierigkeitsform einer Rolle Vorwärts beim Kunstturnen fanden nicht den Weg in die Tasche. O’Sullivan agierte derart lustlos, dass Thepchaiya Un-Nooh trotz vieler eigener Fehler kaum in Bedrängnis kam – obwohl das Ergebnis am Ende natürlich knapp ausfiel.

Während des Matches entbrannte auf Twitter eine rege Diskussion über den Auftritt des Superstars. Dragonstars hatte natürlich ein Antrittsgeld für diese Runde gezahlt und es schien so, als ob O’Sullivan dieses Geld locker habe mitnehmen wollen, aber zu keiner Zeit ernsthafte Ambitionen hegte, auch wirklich nach Berlin reisen zu wollen.

Thomas Cesal, Geschäftsführer von Dragonstars-Eventmanagement GmbH, meinte auf Anfrage: „Habe es nicht gesehen. War doch aber knapp 4-5?! Es hat außer Robert Milkins glaube ich jeder Top 16 Spieler die Qualifikation geschafft. Also sind doch nahezu alle da. Außerdem wird er ja dann zur Exhibition Ende Mai sicher dabei sein.“

Eine diplomatische Antwort, die man so selten via Twitter fand. Von „Schiebung“ über „Betrug“ bis „bodenlose Frechheit“ und „verspieltem Kredit“ liefen die Tweets. Um es nochmals zu betonen: Jeder Spieler kann machen, was er will. Aber warum in eine Qualifikation gehen, wenn man nicht den Plan hat, das Turnier auch zu spielen?

Wie im Video ersichtlich ist, war es kein schlechter Tag. Es war gewollt. Dominic Dale schrieb, dass O’Sullivan ohnehin erklärt habe, noch eine Auszeit nehmen zu wollen. Sicherlich ist das Masters höher einzustufen und im April folgt auch schon die WM. Hätte O’Sullivan also einfach verzichtet, es wäre eine Randbemerkung geblieben.

Ich bin ein Fan von O’Sullivan. Sei es sein Spiel, die Art des Spiels oder auch die Person, die ich seinerzeit bei einem Interview erleben durfte. Doch auch ich war geschockt, als ich die zweite Hälfte des Matches sah. Natürlich sollte sich jeder sein eigenes Bild machen, aber meiner Meinung nach ist es kein feiner Zug, in die Qualifikation zu gehen und dann mit offensichtlicher Lustlosigkeit das Match abzuschenken.

Robertson holt die Triple Crown

9 Dez

Tja, wer ist denn nun der beste Snooker-Spieler der Welt? Ding Junhui, der zuletzt drei Turniere gewinnen konnte? Oder ist es Ronnie O’Sullivan, der Sieger beim Champion of Champions? Vielleicht aber auch Neil Robertson, der sich mit dem Sieg bei den UK Championship die Triple Crown gesichert hat.

Der Australier gewann in einem packenden Finale mit 10:7 gegen Mark Selby, der nach der ersten Session und einer zwischenzeitlichen 5:1-Führung wie der sichere Sieger ausgesehen hatte. Gut, beim 5:3 konnte der objektive Zuschauer das Gefühl bekommen, hier geht noch was. Zwei Frames zuvor lag Robertson förmlich am Boden.

Neil Robertson siegt bei den UK Championship

Neil Robertson siegt bei den UK Championship

Um die 70 Prozent Lochquote und die langen Bälle gingen meterweit an den Taschen vorbei. Aber er ist nicht umsonst die Nummer eins der Welt und hat auch nicht wegen diverser Zufälle die Weltmeisterschaft sowie das Masters gewonnen. Natürlich gehört auch Glück dazu. Erinnern wir uns an Frame 16, als Selby nur Schwarz lochen musste, um zum 8:8 auszugleichen.

Er verschoss und das Unglück für ihn nahm seinen Lauf. Dennoch, wenn wir bei der Ausgangsfrage sind, wer denn nun der beste Spieler der Welt ist, gibt es einfach keine klare Antwort. Sicher ist nur, auch Robertson gehört dazu. Nach einem 1:5 so den Schalter umzulegen und den Gegner praktisch in Grund und Boden zu spielen, das schaffen nicht viele Spieler.

Und wenn der Gegner dann noch Mark Selby heißt, dann ist dies eine Meisterleistung. Denn der Jester from Leicester ist der vielleicht härteste Gegner – wenn wir über Matchplay sprechen -, den es zu besiegen gilt. Seine 147 gegen Ricky Walden war zudem eine Augenweide, gleichzeitig hat man aber auch gesehen, dass er Probleme im Breakbuilding hat, zu oft eine zweite Chance braucht.

Natürlich kompensiert er das durch seine taktische Brillanz, allerdings – um nochmals auf den ersten Punkt zu kommen – fehlen ihm so noch ein paar Prozentpunkte, um zu den drei Top-Spielern aufschließen zu können. Und die sind für mich Ding Junhui, O’Sullivan und eben Robertson. Vor einigen Wochen hätte man Ding den WM-Titel schon geben können.

Seine Dominanz war erschreckend. Spielen konnte er auch schon vor Jahren, nun hat er seine Nerven in einen Titanmantel gepackt. Neil Robertson hatte schon immer ein Händchen für Finals, ist zudem einfach der beste Long-Potter der Tour. Zu Ronnie O’Sullivan muss man glaube ich keine weiteren Worte verlieren – er hat Snooker im Blut.

Selby ist sicherlich kein Spieler, der gegen diese drei Gegner ohne Chance ist. Aber Selby, Judd Trump, Stuart Bingham und wie sie alle heißen, liegen meiner Meinung nach eben noch ein Stück hinter diesen drei Spielern und schon jetzt würde ich eine Wette eingehen, dass der künftige Weltmeister Ding Junhui, Neil Robertson oder Ronnie O’Sullivan heißt.